Soziale und redaktionelle Arbeit Soziale und redaktionelle Arbeit

Soziale und redaktionelle Arbeit

AUGUSTIN. Lesen und leben lassen. Alle 14 Tage.

Der AUGUSTIN wurde 1995 nach dem Beispiel amerikanischer, britischer bzw. französischer Straßenzeitungen gegründet. Der Verkauf der Straßenzeitung hilft Menschen, die aus verschiedenen Gründen vom Arbeitsmarkt ausgeschlossen sind (Obdachlosen, Langzeitarbeitslosen, Asylwerber_innen u.a.), ihre Not zu lindern. Die Hälfte des Verkaufspreises von 2,50 Euro bleibt dem Verkäufer, der Verkäuferin. Die andere Hälfte finanziert die Soziale und redaktionelle Arbeit. Der AUGUSTIN erhält keinerlei Förderungen. Professionelle Sozialarbeiter_innen unterstützen die Verkäufer_innen. Vorrangiges Ziel der AUGUSTIN-Sozialarbeit ist aber nicht, die Marginalisierten jobready zu machen, sondern ihren Ausbruch aus der Entmündigung zu fördern. Das Konzept des AUGUSTIN ist es, keine Gruppe auszuschließen. Derzeit sind rund 450 Verkäufer_innen in Wien und Umgebung unterwegs. Die Verkäufer_innen erhalten die Möglichkeit des geselligen Beisammenseins und Essens, Nutzung von Telefon & Internet, Büromaterial sowie Unterstützung in Lebensfragen bzw. Informationen und Hilfe in sozialrechtlichen (wie z.B. Tilgung von Schulden durch Schwarzfahren, etc.), der Rechtsberatung, einen D-Kurs zu besuchen und der Teilnahme an einem der Projekte: Chor, Theater, Tischtennis, Fußball, Schreibwerkstatt oder Strawanzerei als Guide. Außerdem bemühen sich die Sozialarbeiter_innen am Verkaufsplatz ein gutes Einvernehmen mit der Umgebung zu erwirken, sollte dies erforderlich sein. Die Zeitung selbst definiert sich einerseits als Stadtzeitung, auch mit unterhaltenden Elementen, andererseits als Forum radikaler Kritik aller Formen sozialer Ungerechtigkeit und als Plattform der Marginalisierten. Ein fixer Bestandteil der Zeitung ist Prosa- und Lyrik-Beiträgen vorbehalten. Sie wird von professionellen Journalist_innen und Grafiker_innen gemacht. Eine Definition aus beobachtender Sicht: Der AUGUSTIN ist das soziale Gewissen Wiens (Prof. Fritz Hausjell, Publizistik-Institut Wien). Alle Kosten werden von den Einnahmen des Zeitungsverkaufs, von 333 Liebhaber_innen, Inserateneinnahmen und durch private Spenden gedeckt. Die hundertprozentige Eigenfinanzierung ist eine ideale Voraussetzung für die Unabhängigkeit des Projekts.
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